24111 Kiel, Rendsburger Landstraße 436
+49 431 12807082
kanzlei@grafkerssenbrock.com

Abmahnung – Demut angebracht?

Arbeitsrecht – Erbrecht - Schulrecht

Diese Fragen und Antworten sind nur ein erster Überblick.

Kostenlose Ersteinschätzung bei Online-Buchung!
Sprechen Sie uns dirkt an und erhalten Sie schnell eine professionelle Auskunft zur Ihrem besonderen Fall!

Wird geladen ...

Was ist eine Abmahnung?

Eine Abmahnung ist ein formeller Schritt, den ein Arbeitgeber gegen einen Arbeitnehmer einleitet, wenn dieser gegen bestimmte Verhaltens- oder Leistungsnormen verstoßen hat. Sie dient dazu, den Arbeitnehmer auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen und ihm die Möglichkeit zu geben, sein Verhalten zu verbessern. Eine Abmahnung beinhaltet in der Regel eine schriftliche Beschreibung des Fehlverhaltens, eine Aufforderung zur Änderung des Verhaltens sowie eine Androhung von Konsequenzen im Falle erneuter Verstöße. Es ist wichtig, eine Abmahnung ernst zu nehmen und angemessen darauf zu reagieren, um mögliche weitere arbeitsrechtliche Schritte zu vermeiden.

 Ist die Abmahnung ungerechtfertigt, kann man schriftlich Widerspruch einlegen oder rechtliche Schritte einleiten, um die Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte zu fordern. Sprechen Sie uns an.

Was steht in einer Abmahnung?

Eine Abmahnung enthält normalerweise eine schriftliche Beschreibung des Fehlverhaltens, eine Aufforderung zur Änderung des Verhaltens sowie eine Androhung von Konsequenzen im Falle erneuter Verstöße. Eine Abmahnung beinhaltet in der Regel eine schriftliche Beschreibung des Fehlverhaltens, eine Aufforderung zur Änderung des Verhaltens sowie eine Androhung von Konsequenzen im Falle erneuter Verstöße. Es ist wichtig, eine Abmahnung ernst zu nehmen und angemessen darauf zu reagieren, um mögliche weitere arbeitsrechtliche Schritte zu vermeiden. Ist die Abmahnung ungerechtfertigt, kann man schriftlich Widerspruch einlegen oder rechtliche Schritte einleiten, um die Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte zu fordern.

Kann man beliebig viele Abmahnungen bekommen?

Ja, es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Abmahnungen, die eine Person erhalten kann.

Muß man eine Abmahnung ernst nehmen und welche Konsequenzen kann sie haben?

Ja, man sollte eine Abmahnung ernst nehmen. Eine Abmahnung ist eine formale Aufforderung, ein rechtswidriges Verhalten zu beenden oder eine bestimmte Handlung vorzunehmen. Wenn man eine Abmahnung ignoriert, kann es zu rechtlichen Konsequenzen wie Klagen, Schadensersatzforderungen oder gerichtlichen Verfügungen kommen. Es ist ratsam, sich bei einer erhaltenen Abmahnung rechtlichen Rat von einem Anwalt einzuholen. Sprechen Sie uns an.

Welche Rolle kann ein Rechtsanwalt im Fall einer Abmahnung gegenüber Arbeitgeber und Arbeitnehmer spielen?

Ein Rechtsanwalt kann eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um eine Abmahnung geht, sei es für den Arbeitgeber, der die Abmahnung aussprechen möchte, oder für den Arbeitnehmer, der eine Abmahnung erhalten hat.

Für Arbeitgeber

1. Rechtskonforme Gestaltung der Abmahnung

  • Sicherstellung der Formalien: Ein Anwalt kann sicherstellen, dass die Abmahnung alle erforderlichen rechtlichen Elemente enthält, klar formuliert ist und alle notwendigen Informationen korrekt angegeben sind.
  • Vermeidung rechtlicher Fehler: Der Anwalt kann helfen, gängige Fehler zu vermeiden, die die Wirksamkeit der Abmahnung beeinträchtigen könnten, wie unklare Formulierungen oder das Fehlen einer eindeutigen Verhaltensaufforderung.

2. Beratung zu den rechtlichen Grundlagen

  • Einhaltung des Arbeitsrechts: Der Anwalt kann den Arbeitgeber über die rechtlichen Grundlagen informieren, die für die Ausstellung einer Abmahnung notwendig sind, und sicherstellen, dass die Abmahnung auf einer soliden rechtlichen Basis steht.
  • Verhältnismäßigkeit und Diskriminierungsfreiheit: Ein Anwalt kann auch beraten, ob die Abmahnung verhältnismäßig ist und keine diskriminierenden Inhalte enthält.

3. Unterstützung bei der Durchsetzung von Folgemaßnahmen

  • Vorbereitung auf mögliche Kündigung: Falls das abgemahnte Verhalten nicht verbessert wird, kann der Anwalt den Arbeitgeber bei der Vorbereitung einer rechtlich fundierten Kündigung unterstützen.

Für Arbeitnehmer

1. Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Abmahnung

  • Prüfung auf Fehler: Ein Anwalt kann die Abmahnung auf rechtliche Fehler überprüfen, z.B. ob sie tatsächlich gerechtfertigt und korrekt formuliert wurde.
  • Beratung zu Reaktionsmöglichkeiten: Der Anwalt kann den Arbeitnehmer über die besten Reaktionsmöglichkeiten beraten, einschließlich des Verfassens einer Gegendarstellung oder des Einreichens einer Beschwerde.

2. Schutz vor ungerechtfertigten Konsequenzen

  • Vermeidung negativer Konsequenzen: Der Anwalt kann Strategien entwickeln, um negative Konsequenzen wie eine ungerechtfertigte Kündigung zu verhindern.
  • Vertretung in Verhandlungen und vor Gericht: Falls notwendig, kann der Anwalt den Arbeitnehmer in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber oder vor Gericht vertreten.

3. Unterstützung bei der Korrektur der Personalakte

  • Entfernung ungerechtfertigter Abmahnungen: Ein Anwalt kann den Arbeitnehmer dabei unterstützen, die Entfernung einer ungerechtfertigten Abmahnung aus der Personalakte zu erreichen.

Warum schreibt ein Arbeitgeber eine Abmahnung?

Ein Arbeitgeber schreibt eine Abmahnung, um einen Arbeitnehmer offiziell auf ein Fehlverhalten oder eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten hinzuweisen. Die Hauptgründe für die Ausstellung einer Abmahnung sind:

Dokumentation des Fehlverhaltens

Eine Abmahnung dient als formelles Dokument, das ein Fehlverhalten oder die Nichteinhaltung der Arbeitsanweisungen festhält. Sie dient als Beweismittel, sollte es später zu arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen kommen.

Korrektur des Verhaltens

Durch die Abmahnung wird dem Arbeitnehmer deutlich gemacht, dass sein Verhalten oder seine Leistung nicht den Erwartungen entspricht. Der Arbeitgeber gibt dem Arbeitnehmer die Chance, sein Verhalten zu ändern und die arbeitsvertraglichen Pflichten künftig einzuhalten.

Warnfunktion

Eine Abmahnung hat eine warnende Funktion. Sie signalisiert dem Arbeitnehmer, dass bei wiederholtem oder weiterem Fehlverhalten arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen, einschließlich einer möglichen Kündigung.

Rechtliche Grundlage für eine Kündigung

In vielen Fällen ist eine vorherige Abmahnung rechtlich notwendig, um eine verhaltensbedingte Kündigung zu rechtfertigen. Die Abmahnung zeigt, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Chance zur Besserung gegeben hat, bevor weitergehende Maßnahmen ergriffen wurden.

Klärung von Missverständnissen

Manchmal dient eine Abmahnung auch dazu, Missverständnisse bezüglich der Arbeitsanforderungen oder Verhaltensregeln zu klären. Sie bietet eine Gelegenheit für den Arbeitnehmer, seine Sicht der Dinge darzulegen oder Unklarheiten im Arbeitsvertrag zu beseitigen.

Vermeidung von Konflikten im Arbeitsumfeld

Eine Abmahnung kann auch dazu beitragen, die Einhaltung von Regeln und Standards im Arbeitsumfeld zu gewährleisten, was wiederum zur Vermeidung von Konflikten zwischen Mitarbeitern beitragen kann.

Wie läuft eine Abmahnung ab?

Eine Abmahnung im Arbeitsrecht ist ein formelles Verfahren, durch das der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer auf ein Fehlverhalten hinweist und dazu auffordert, dieses Verhalten zu ändern. Abmahnungen sind oft Vorläufer für eine mögliche Kündigung, falls das beanstandete Verhalten nicht geändert wird. Hier ist ein Überblick darüber, wie eine Abmahnung typischerweise abläuft:

Feststellung des Fehlverhaltens

Der Prozess beginnt normalerweise damit, dass der Arbeitgeber ein Verhalten feststellt, das gegen die Arbeitsvertragspflichten verstößt. Dies könnte beispielsweise häufiges Zuspätkommen, Nichterfüllung der Arbeitsaufgaben, Verstoß gegen die Betriebsordnung oder unangemessenes Verhalten am Arbeitsplatz sein.

Dokumentation

Der Arbeitgeber sollte das Fehlverhalten sorgfältig dokumentieren. Dies umfasst die genaue Beschreibung dessen, was wann und wie oft vorgefallen ist. Diese Dokumentation ist wichtig, falls später rechtliche Schritte eingeleitet werden müssen.

Erstellung der Abmahnung

Die Abmahnung selbst muss schriftlich erfolgen und sollte folgende Elemente enthalten:

  • Datum der Abmahnung
  • Klare Beschreibung des Fehlverhaltens: Es sollte genau angegeben werden, welches Verhalten zu der Abmahnung führt.
  • Hinweis auf die verletzte Vertragspflicht: Der Arbeitgeber muss klarstellen, welche konkreten Vertragspflichten verletzt wurden.
  • Aufforderung zur Verhaltensänderung: Die Abmahnung muss eine klare Aufforderung enthalten, das Fehlverhalten zukünftig zu unterlassen.
  • Androhung von Konsequenzen bei Wiederholung: Die Abmahnung sollte darauf hinweisen, dass im Falle einer Wiederholung weitere arbeitsrechtliche Schritte, einschließlich einer möglichen Kündigung, folgen können.
  • Unterschrift des Ausstellers

Übergabe der Abmahnung

Die Abmahnung muss dem Arbeitnehmer formal übergeben werden. Dies kann persönlich (ideal mit Zeugen oder durch Übergabe-Empfangsbestätigung) oder per Einschreiben erfolgen, um sicherzustellen, dass sie den Arbeitnehmer erreicht hat.

Reaktionsmöglichkeit des Arbeitnehmers

Der Arbeitnehmer hat das Recht, auf die Abmahnung zu reagieren. Dies kann durch eine Stellungnahme geschehen, in der er seine Sicht der Dinge darlegt, oder durch eine rechtliche Prüfung, ob die Abmahnung gerechtfertigt ist.

Aufbewahrung in der Personalakte

Die Abmahnung wird in der Personalakte des Arbeitnehmers aufbewahrt. Dies ist relevant, da sie als Grundlage für mögliche weitere arbeitsrechtliche Schritte dient, insbesondere wenn ähnliches Fehlverhalten wiederholt auftritt.

Wann ist eine Abmahnung unwirksam?

Eine Abmahnung im Arbeitsrecht kann aus verschiedenen Gründen unwirksam sein. Die Wirksamkeit einer Abmahnung ist entscheidend, da sie die Basis für weitere arbeitsrechtliche Maßnahmen, wie zum Beispiel eine verhaltensbedingte Kündigung, bilden kann.

Fehlende Schriftform

Obwohl das Gesetz nicht explizit eine Schriftform für Abmahnungen vorschreibt, ist es üblich und empfehlenswert, dass Abmahnungen schriftlich erfolgen. Mündlich ausgesprochene Abmahnungen können problematisch sein, insbesondere wenn es um den Nachweis ihres Inhalts oder ihrer Erteilung geht.

Unklare oder ungenaue Formulierungen

Eine Abmahnung muss das Fehlverhalten klar und präzise beschreiben. Unklare, vage oder allgemeine Formulierungen machen eine Abmahnung angreifbar. Der Arbeitnehmer muss genau verstehen können, welches Verhalten beanstandet wird und was zukünftig von ihm erwartet wird.

Fehlen einer konkreten Verhaltensaufforderung

Die Abmahnung muss eine klare Aufforderung enthalten, das beanstandete Verhalten zukünftig zu unterlassen. Fehlt diese Aufforderung, kann die Abmahnung ihre Warnfunktion nicht erfüllen.

Keine Hinweise auf mögliche Konsequenzen

Eine wirksame Abmahnung sollte auch die möglichen Konsequenzen bei wiederholtem Fehlverhalten aufzeigen, einschließlich einer möglichen Kündigung. Fehlt dieser Hinweis, könnte die Ernsthaftigkeit und die rechtliche Bedeutung der Abmahnung infrage gestellt werden.

Fehlende Rechtmäßigkeit des beanstandeten Verhaltens

Wenn das in der Abmahnung beschriebene Verhalten tatsächlich rechtlich zulässig ist oder auf einem Missverständnis beruht, ist die Abmahnung unwirksam. Dies könnte der Fall sein, wenn der Arbeitgeber ein Verhalten abmahnt, das durch das Arbeitsrecht oder durch andere rechtliche Vorschriften gedeckt ist.

Diskriminierung

Eine Abmahnung, die auf diskriminierenden Gründen basiert oder in einer diskriminierenden Weise ausgesprochen wird, ist rechtlich unwirksam. Dies umfasst Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder anderen geschützten Merkmalen.

Verstöße gegen die Verhältnismäßigkeit

Abmahnungen müssen verhältnismäßig sein. Wenn eine Abmahnung für ein sehr geringfügiges oder einmaliges Versehen erteilt wird, kann dies als unverhältnismäßig angesehen werden und damit die Abmahnung unwirksam machen.

Zeitliche Verzögerungen

Die Abmahnung sollte zeitnah zum festgestellten Fehlverhalten erfolgen. Eine erhebliche Verzögerung zwischen dem Fehlverhalten und der Abmahnung kann deren Wirksamkeit beeinträchtigen, da dies den Eindruck erwecken könnte, dass das Fehlverhalten vom Arbeitgeber akzeptiert wurde.

Kann ein Arbeitgeber eine Abmahnung zurücknehmen?

Ja, ein Arbeitgeber kann eine Abmahnung zurücknehmen. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, zum Beispiel wenn sich herausstellt, dass das Fehlverhalten, das zur Abmahnung führte, nicht zutreffend war, oder wenn der Arbeitgeber die Angelegenheit auf eine andere Weise regeln möchte. Hier sind einige Punkte, die dabei zu beachten sind:

1. Freiwillige Zurücknahme

Ein Arbeitgeber kann sich entscheiden, eine Abmahnung aus der Personalakte des Arbeitnehmers zu entfernen, insbesondere wenn nach weiterer Überprüfung oder durch zusätzliche Informationen klar wird, dass die Abmahnung ungerechtfertigt war. Dies könnte auch als Geste des guten Willens erfolgen, um das Arbeitsverhältnis zu verbessern oder zu erhalten.

2. Antrag durch den Arbeitnehmer

Ein Arbeitnehmer kann den Arbeitgeber bitten, die Abmahnung zu überdenken, besonders wenn er glaubt, dass sie fälschlicherweise ausgesprochen wurde. Der Arbeitnehmer kann Beweise oder Argumente vorbringen, die seine Sichtweise unterstützen.

3. Vereinbarung im Rahmen einer Einigung

Manchmal wird die Zurücknahme einer Abmahnung Teil einer Einigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, insbesondere wenn es zu einem formellen Beschwerdeverfahren oder einer Mediation kommt.

4. Gerichtliche Entscheidung

In Fällen, in denen über die Berechtigung einer Abmahnung gestritten wird und keine Einigung erzielt wird, kann auch ein Arbeitsgericht entscheiden, dass eine Abmahnung aus der Personalakte entfernt werden muss. Dies kann passieren, wenn das Gericht feststellt, dass die Abmahnung sachlich nicht gerechtfertigt oder rechtlich nicht haltbar ist.

5. Ablauf einer Frist

In manchen Fällen kann vereinbart werden, dass eine Abmahnung nach Ablauf einer bestimmten Frist aus der Personalakte entfernt wird, vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Verstöße. Dies kann als Anreiz für eine Verbesserung des Verhaltens dienen.

Verfahren der Zurücknahme

Wenn ein Arbeitgeber eine Abmahnung zurücknimmt, sollte dies schriftlich erfolgen, und es sollte dokumentiert werden, dass die Abmahnung aus der Personalakte des Arbeitnehmers entfernt wurde. Es ist auch wichtig, dass alle Kopien der Abmahnung vernichtet oder korrigiert werden, um die Integrität der Personalakte zu wahren.


Urteil des BAG zur Abmahnung – 2 AZR 782/11

Leitsatz

Der Arbeitnehmer kann die Entfernung einer zu Recht erteilten Abmahnung aus seiner Personalakte nur dann verlangen, wenn das gerügte Verhalten für das Arbeitsverhältnis in jeder Hinsicht bedeutungslos geworden ist.

Zum Urteil – Pdf

Translate »