Auf der Verfassungswiese, dort wo das Gras weit reicht und der Himmel offen ist, hat Bautz drei ganz besondere Spielgefährten. Es sind Krähen. Drei an der Zahl. In der Vergangenheit hat er oft mit ihnen gespielt und das lief so ab:

Sobald Bautz die Wiese betrat, bellte er fröhlich los. Kein scharfes Warnen, kein Revierbellen, sondern dieses helle, gut gelaunte Dackelbellen, das sagte: Ich bin da – und jetzt geht es los. Die Krähen antworteten nicht mit Lauten, sondern mit Bewegung. Sie erhoben sich, flogen ein Stück, setzten sich wieder ab und warteten.

Dann begann ihr Spiel.

Bautz rannte los, bellend, mit wedelndem Schwanz und langen, kräftigen Schritten. Die Krähen flatterten knapp über ihm hinweg, drehten ab, landeten wieder im Gras. Bautz sprang, bremste, bellte erneut – fröhlich, deutlich, voller Lust am Spiel. Jeder wusste: Das war kein Jagen. Das war Abstimmung.

Manchmal ließ eine Krähe etwas ins Gras fallen. Bautz brachte es stolz zurück und bellte, als wolle er sagen: Schaut her, ich habe es verstanden. Manchmal waren es die Krähen, die im Baum sitzen blieben und ihm beim Rennen zusahen, den Kopf schiefgelegt, aufmerksam und ruhig. Und manchmal saßen sie einfach gemeinsam auf der Verfassungswiese, Dackel und Krähen, und blickten über das Gelände, als gehörte es ihnen allen ein wenig.

Die anderen Dackel schauten oft skeptisch.
„Ein Dackel und Krähen?“
Bautz bellte nur noch einmal fröhlich und spielte weiter.

Als Ajax mal wieder alles beobachtet hatte, setzte er sich neben Bautz und sprach ruhig – wie immer – wenn es wichtig wurde.

„Merkt euch das“, sagte Ajax zur Dackelbande. „Freundschaft hängt nicht von Fell, Schnabel oder Pfoten ab. Sie entsteht dort, wo man einander respektiert, die Spielregeln kennt und Freude teilt. Wer offen bleibt, findet Freunde auch dort, wo andere nur Unterschiede sehen.“

Bautz bellte zustimmend, kurz und fröhlich.
Die Krähen blieben sitzen.
Und die Verfassungswiese war so friedlich – als wüssten alle Lebewesen auf ihr, dass genau so Gemeinschaft funktioniert.

Auch in Zukunft würde Bautz – und vielleicht auch die anderen Dackel der Dackelbande – mit seinen Freunden den Krähen vergnügt spielen.