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Gaius und die große Sandbank-Geschichte

Gaius und die große Sandbank-Geschichte

Gaius im Meer

Gaius war im Urlaub. Nicht irgendwo – nein, an der Ostsee! Schon als er das Meer zum ersten Mal sah, war klar: Hier ist sein Reich. Die endlose Weite, das Glitzern des Wassers, die salzige Brise, und dazu das Kreischen der Möwen, die immer so taten, als seien sie die Könige des Strandes. Für Gaius stand fest: Das hier wird sein Jagdrevier.

Er sprang ins Wasser, rannte, schnüffelte, plantschte. Überall lagen lange Sandbänke, die wie Straßen durch das Meer führten. Für einen Dackel war das perfekt: kurze Beine, aber trotzdem weit hinaus ins Meer – fast so, als könnte er die ganze Ostsee erobern.

Eines Tages, die Sonne stand hoch, sah er eine Möwe, die zu frech war. Sie flatterte direkt vor seiner Nase über dem Wasser, so als würde sie sagen: „Fang mich doch, kleiner Dackel!“ Das war zu viel. Gaius legte die Ohren zurück, schnaufte tief durch und startete den großen Sprint.

Er rannte los, die Pfoten spritzten Wasserfontänen in die Luft, sein Bart war schon pitschnass, aber er wurde immer schneller. Hinter der Möwe her – und die Jungdackel hätten schwören können, er würde gleich abheben. Doch dann geschah es: Die Sandbank hörte einfach auf.

Mit einem letzten Satz war der Boden weg – platsch! – Gaius verschwand komplett unter der Wasseroberfläche. Kein Ohr, kein Schwanz, nichts zu sehen. Nur ein paar Blubberblasen stiegen auf.

Aber Gaius war nicht umsonst ein Jagdhund. Nach einem kurzen Schreckmoment dachte er: „Gut, schwimmen ist jetzt angesagt!“ Und tatsächlich: Mit kräftigen Pfotenbewegungen arbeitete er sich wieder nach oben. Ein nasser Kopf tauchte auf, die Augen rund vor Überraschung, und dann paddelte er wie ein Weltmeister zurück Richtung Ufer.

Am Strand angekommen, schüttelte er sich so kräftig, dass gleich zwei Strandhandtücher der Urlauber in der Nähe mitgeduscht wurden. Danach tat er so, als wäre alles von Anfang an so geplant gewesen. Ein echter Dackel zeigt keine Schwäche – und schon gar nicht vor Möwen.

Die Erzählung für die Jungdackel

Nach dem Urlaub versammelte Gaius die Jungdackel der Bande um sich. Mit ernster Stimme begann er:
„Hört zu, ihr Kleinen. Die Ostsee ist wunderschön. Aber sie hat ihre Tücken. Man läuft und läuft auf den Sandbänken – und plötzlich, schwupps, ist der Boden weg! Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man geht unter, oder man schwimmt.“

Die Welpen guckten ihn mit großen Augen an. „Und du, Onkel Gaius, bist einfach geschwommen?“

„Natürlich!“, antwortete Gaius mit einer lässigen Pfotenbewegung. „Ein guter Jagdhund schwimmt, auch wenn er vorher untergeht. Also merkt euch: Lernt schwimmen, bevor ihr Möwen jagen geht. Es ist nicht die Sandbank, die entscheidet, wie weit ihr kommt – sondern eure Schwimmfähigkeit.“

Die Jungdackel kicherten, aber sie verstanden die Botschaft. Und einer flüsterte: „Vielleicht sollte ich lieber erstmal im Gartenteich üben.“

Gaius grinste nur: „Genau das, mein Kleiner. Fang klein an. Aber denkt dran: Wer schwimmen kann, dem gehört die Ostsee!“

 

Kommentare der Bande

Ajax, der Professor, kommentierte:
„Sehr lehrreich, Gaius. Eine Sandbank ist wie das Leben: Man darf sich nicht darauf verlassen, dass es immer so weitergeht. Vorbereitung ist alles – und Schwimmfähigkeit ist Wissen, angewandt im Wasser.“

Ares, der Jüngste, sprang aufgeregt umher:
„Ich will auch sofort in einen Teich springen! Ich kann bestimmt besser blubbern als du, Gaius!“
Die anderen lachten.

Eddi brummelte: „Pah, ich bleib lieber auf sicherem Boden im Schilff stehen. Aber wenn’s Knochen am anderen Ufer gäbe – dann würde ich auch schwimmen.“

Balder, der Opa, sah Gaius prüfend an und nickte würdevoll:
„Gut gemacht, mein Junge. Ein Dackel, der schwimmen kann, hat doppelt so viele Jagdgründe. Merkt euch das, ihr Welpen.“


Die Moral für die Jungdackel

Zum Schluss sprach Gaius ernst:
„Hört gut zu, ihr Kleinen. Gute Schwimmfähigkeit ist wie eine geheime Waffe. Sie rettet euch, wenn die Sandbank aufhört, und sie bringt euch sicher ans Ziel. Also: üben, üben, üben. Denn eines Tages steht ihr selbst vor der großen Ostsee – und dann will ich sehen, wie ihr schwimmt!“

Die Welpen bellten zustimmend, und Ares ließ gleich ein paar Blubberblasen im Wassernapf steigen – zur großen Belustigung aller.

 

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