Am 15. März 2024 wurde die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), auch bekannt als das EU-Lieferkettengesetz, beschlossen. Diese Richtlinie zielt darauf ab, die Menschenrechtslage zu verbessern, die Umwelt zu schützen und Bemühungen zum internationalen Klimaschutz voranzutreiben. Die CSDDD wird große Unternehmen betreffen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen und einen weltweiten Nettoumsatz von über 150 Millionen Euro aufweisen. Zusätzlich werden Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Nettoumsatz von über 40 Millionen Euro erfasst, wenn sie mindestens 20 Millionen Euro in einem Hochrisikosektor erwirtschaften. Zu den Hochrisikosektoren gehören unter anderem die Herstellung und der Großhandel von Textilien, Kleidung und Schuhen sowie die Landwirtschaft einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei.

Die Richtlinie schreibt vor, dass Unternehmen, die unter diese Regelung fallen, einen Plan entwickeln müssen, der sicherstellt, dass ihr Geschäftsmodell und ihre Strategie mit dem 1,5 °C-Ziel des Pariser Abkommens vereinbar sind. Des Weiteren erstrecken sich die Sorgfaltspflichten nicht nur auf die eigenen Geschäftsaktivitäten und deren Lieferanten (stromaufwärts), sondern in einigen Fällen auch auf Aktivitäten nach der Produktion (stromabwärts), wie Lagerung, Verteilung und Recycling.

Die Aufsichtsbehörden der Mitgliedstaaten können Untersuchungen einleiten und Strafen verhängen, einschließlich Geldbußen von bis zu 5 % des weltweiten Nettoumsatzes. Zudem wird eine Netzwerk nationaler Aufsichtsbehörden (European Network of Supervisory Authorities) eingerichtet. Die endgültige Verabschiedung der Richtlinie durch das Europäische Parlament und den Europäischen Rat steht noch aus, nachdem ein vorläufiger Kompromiss erzielt wurde. Die Mitgliedstaaten haben nach Veröffentlichung der Richtlinie im Amtsblatt der Europäischen Union zwei Jahre Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen.