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Wirtschaftsberichterstattung in ARD und ZDF

Wirtschaftsberichterstattung in ARD und ZDF

ARD und ZDF

Viel Kraft – wenig Biss

Eine Studie der Otto-Brenner -Stiftung untersucht die Berichterstattung in ARD und ZDF

 

Die Studie untersucht die Bedeutung und Qualität der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in Deutschland, insbesondere durch die Sender ARD und ZDF. Hintergrund sind aktuelle Krisen wie die Finanz- und Eurokrise, die Digitalisierung und die sozial-ökologische Transformation, die Wirtschaftspolitik zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema machen.

Methode

Die Untersuchung basiert auf einer Vollerhebung von 5.778 Sendungen mit 3.380 Stunden Programm, die zwischen September 2022 und Februar 2023 aufgezeichnet wurden. Dabei wurden computerbasierte Methoden der Spracherkennung und des Topic Modelling eingesetzt, ergänzt durch händische Inhaltsanalysen.

Ergebnisse

  1. Umfang der Berichterstattung

    • Wirtschaftspolitische Themen nehmen rund ein Fünftel der Sendezeit in Nachrichtensendungen, politischen Talkshows und Politikmagazinen ein.
    • Wirtschaftsmagazine konzentrieren sich nur zu 11 % ihrer Inhalte auf politische Aspekte.
  2. Themensetzung

    • Die Berichterstattung folgt stark der Agenda der Bundespolitik, wie z.B. der Debatte über Energiepreishilfen, Sozialpolitik/Bürgergeld und die ökonomische Abhängigkeit von China.
    • Makroökonomische Themen (Konjunktur, Inflation) und Tarifpolitik werden nur ereignisbezogen behandelt.
  3. Perspektiven und Qualität

    • Wirtschaftsmagazine adressieren ihr Publikum überwiegend als Verbraucherinnen und Verbraucher (65 % der Beiträge), ohne umfassende wirtschaftspolitische Zusammenhänge zu erklären.
    • Die internationale Dimension der Wirtschaft wird nur sporadisch thematisiert.

Fazit

Die öffentlich-rechtliche Berichterstattung über Wirtschaftspolitik ist umfangreich, aber lückenhaft und orientiert sich stark an tagespolitischen Ereignissen. Es fehlt an kontinuierlicher, vorausschauender Berichterstattung und an Konfrontation mit Verantwortlichen. Ein vorgeschlagenes neues „Ständiges Wirtschaftspolitisches Format“ könnte diese Lücken füllen.

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