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Northvolt Heide in SH vor Insolvenz?

Arbeitsrecht – Erbrecht - Schulrecht

Northvolt Heide in SH vor Insolvenz?

Batterie

die KN vom 19.11.2024 meldet, es könne möglicherweise nur eine Frage von Tagen sein, bis Northvolt Insolvenz anmelden würde, um dann ein „Eigenverwaltungsverfahren“ zu beantragen.

Der Bau eine Batteriefabrik in Heide wird damit immer unwahrscheinlicher.

Hintergründe:

Northvolt Heide, auch bekannt als „Northvolt Drei“, ist eine geplante Batteriezellfabrik in Heide, Schleswig-Holstein, und ein Projekt der schwedischen Muttergesellschaft Northvolt AB. Die Fabrik soll jährlich Batteriezellen für bis zu eine Million Elektrofahrzeuge produzieren und dabei weitgehend erneuerbare Energien nutzen.

In den letzten Monaten hat Northvolt AB jedoch finanzielle Herausforderungen erlebt. Berichten zufolge erwägt das Unternehmen, Gläubigerschutz zu beantragen oder sogar Insolvenz anzumelden.

Diese Entwicklungen könnten direkte Auswirkungen auf das Projekt in Heide haben. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten hat Northvolt AB bisher signalisiert, an den Plänen für die Fabrik in Heide festzuhalten.

Northvolt soll für den Bau einer Batteriezellfabrik in Heide, Schleswig-Holstein umfangreiche Fördermittel von Bund und Land erhalten. Die Europäische Kommission genehmigte im Januar 2024 eine Beihilfe in Höhe von 902 Millionen Euro für dieses Projekt.

Die Aufteilung der Fördermittel gestaltet sich wie folgt:

  • Bundesregierung: Rund 564 Millionen Euro.
  • Land Schleswig-Holstein: Etwa 137 Millionen Euro.

Zusätzlich sind Garantien in Höhe von 202 Millionen Euro vorgesehen.

Diese Förderungen sollen den Bau der Fabrik unterstützen, die ab 2026 Batteriezellen für Elektrofahrzeuge produzieren und etwa 3.000 Arbeitsplätze schaffen soll.

Struktur und Geschäftsmodell von Northvolt

Northvolt ist ein schwedisches Unternehmen, das 2016 gegründet wurde und sich auf die Entwicklung und Produktion von nachhaltigen Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert hat. Das Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle in der europäischen Batterieversorgungskette, insbesondere im Bereich der Elektromobilität und erneuerbaren Energien.

Unternehmensstruktur:

  1. Geschäftsführung und Vorstand:

    • Peter Carlsson ist Mitbegründer und CEO von Northvolt. Er war zuvor in leitenden Positionen bei Tesla tätig und bringt umfangreiche Erfahrung in der Batterie- und Automobilindustrie mit.
    • Paolo Cerruti, Mitbegründer und COO, war ebenfalls bei Tesla und ist für die operativen Abläufe verantwortlich.
  2. Aufsichtsrat:

    • Der Aufsichtsrat besteht aus Experten aus verschiedenen Branchen, darunter Energie, Technologie und Finanzen. Sie unterstützen die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
  3. Gesellschafterstruktur:

    • Northvolt hat bedeutende Investitionen von verschiedenen Unternehmen und Institutionen erhalten. Zu den Hauptinvestoren und Partnern gehören:
      • Volkswagen AG: Zusammenarbeit bei der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge.
      • Goldman Sachs: Finanzielle Unterstützung und Investitionen.
      • BMW Group: Langfristige Liefervereinbarungen und Investitionen.
      • EIT InnoEnergy: Unterstützung durch die Europäische Union zur Förderung nachhaltiger Energieprojekte.
      • Weitere Investoren sind Scania, Siemens und Vattenfall.
  4. Standorte und Werke:

    • Northvolt Ett in Skellefteå, Schweden: Hauptproduktionsstätte für Batteriezellen.
    • Northvolt Labs in Västerås, Schweden: Forschungs- und Entwicklungszentrum.
    • Geplante Expansionen in Deutschland und Polen, um die Produktionskapazität zu erhöhen.
  5. Partnerschaften:

    • Strategische Allianzen mit Automobilherstellern und Technologieunternehmen zur Förderung von Innovation und Marktpräsenz.
    • Zusammenarbeit mit Recyclingunternehmen, um einen geschlossenen Materialkreislauf zu gewährleisten.
  6. Mitarbeiterstruktur:

    • Ein internationales Team mit Fachkräften aus über 70 Ländern.
    • Fokus auf Diversität und Inklusion in der Belegschaft.
    • Investitionen in Aus- und Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter.
  7. Nachhaltigkeitsstrategie:

    • Verwendung von erneuerbaren Energien in der Produktion, insbesondere Wasserkraft.
    • Entwicklung von Recyclingprozessen für Batterien, um Ressourcen zu schonen.
    • Engagement für soziale Verantwortung und ethische Beschaffung von Rohstoffen.

Northvolt hat eine komplexe gesellschaftliche Struktur, die durch enge Verbindungen zu Industriepartnern und Investoren gekennzeichnet ist. Durch die Kombination von strategischen Partnerschaften, Investitionen in nachhaltige Technologien und einer klaren Unternehmensvision positionierte sich Northvolt als führender Akteur in der europäischen Batterieindustrie.

 

Hauptursachen für die aktuelle wirtschaftliche Lage

  1. Produktionsprobleme:

    • Verzögerungen und Qualitätsmängel: Seit September 2024 verfehlt Northvolt kontinuierlich seine wöchentlichen Produktionsziele in der Fabrik in Skellefteå. Interne Dokumente zeigen, dass das Unternehmen die angestrebten 51.000 versandfertigen Zellen pro Woche bis Ende 2024 nicht erreicht hat.
  2. Finanzielle Engpässe:

    • Kostensenkungsmaßnahmen: Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten hat Northvolt weltweit Personal abgebaut und den Betrieb in bestimmten Bereichen reduziert.
    • Überlegungen zur Insolvenz: Berichten zufolge erwägt das Unternehmen, in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 zu beantragen, um seine Finanzen zu restrukturieren.
  3. Verlust bedeutender Aufträge:

    • Stornierung durch BMW: Im Juni 2024 zog BMW einen Auftrag über zwei Milliarden Euro für Batteriezellen zurück, was die finanzielle Lage von Northvolt weiter verschärfte.
  4. Marktbedingungen:

    • Nachfragerückgang: Die sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa hat zu einem Überangebot an Batterien geführt, was die Einnahmen von Northvolt beeinträchtigt.
    • Starker Wettbewerb: Der zunehmende Wettbewerb, insbesondere durch asiatische Hersteller, setzt Northvolt unter Druck, sowohl in Bezug auf Preise als auch auf Technologie.
  5. Interne Herausforderungen:

    • Management und Expansion: Schnelles Wachstum und ehrgeizige Expansionspläne haben zu internen Spannungen und operativen Schwierigkeiten geführt.
    • Sicherheitsvorfälle: Mehrere ungeklärte Todesfälle von Mitarbeitern in der Fabrik in Skellefteå haben zu Untersuchungen geführt und das Vertrauen in die internen Prozesse beeinträchtigt.
       

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