Sextortion – Erpresser erbeuten Milliarden
Das noch junge Phänomen Sextortion setzt sich zusammen aus Sex und Extortion, zu Deutsch Erpressung. In den meisten Fällen lernen Männer beim Dating vermeintlich junge Frauen kennen. Aus Smalltalk wird schnell ein digitales Techtelmechtel. Entweder werden dann Bilder verschickt oder aus dem Schreiben wird ein Videochat.
Wenn das Opfer darauf einsteigt und sich vor der Kamera nackt zeigt, wird das vom Täter mitgeschnitten. Danach folgt die Geldforderung. Behörden warnen weltweit vor der Betrugsmasche.
“Sextortion” bezieht sich auf eine Form von Erpressung, bei der der Täter damit droht, intime Fotos oder Videos des Opfers zu veröffentlichen, es sei denn, das Opfer erfüllt bestimmte Forderungen. Diese Forderungen können Geldzahlungen, sexuelle Handlungen oder die Bereitstellung weiterer expliziter Inhalte umfassen.
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Wie funktioniert es?:
- Der Täter erlangt oft Zugang zu kompromittierendem Material durch Sexting, Cybersex oder andere Mittel.
- Anschließend erpresst er das Opfer, indem er mit der Veröffentlichung droht.
- Häufige Szenarien sind falsche Online-Beziehungen, Massen-E-Mails, die vorgeben, kompromittierende Videos zu haben, oder sogar Fälle, in denen Prostituierte ihre Kunden erpressen.
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Opfer und Taktiken:
- Opfer von Sextortion sind oft Kinder oder Jugendliche, die den Täter persönlich kennen.
- Die Täter nehmen online oft falsche Identitäten an, um Vertrauen aufzubauen.
- Die Scham im Zusammenhang mit dem expliziten Material verhindert oft, dass Opfer das Verbrechen melden oder Hilfe suchen.
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Rechtliche Konsequenzen:
- In Deutschland fällt Sextortion unter Erpressung, wenn der Täter Geld vom Opfer verlangt. Wenn sexuelle Handlungen involviert sind, kann es als sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung betrachtet werden.
- Die Verbreitung privaten Materials kann auch zu Anklagen im Zusammenhang mit Pornografie, Verletzung der Privatsphäre oder Verletzung persönlicher Rechte führen.
Sextortion ist eine Straftat, die nachhaltige in die Persönlichkeitsrechte einer Person eingreift und hohe psychische Belastungen auslöst. Betroffen sollten Hilfe such und in jedem Fall reagieren:
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Strafmaß in Deutschland:
- Sextortion ist eine Form der Erpressung, bei der Täter Kontakt zu potenziellen Opfern aufnehmen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen.
- Die Opfer werden aufgefordert, Nacktbilder zu erstellen oder sexuelle Handlungen vor der Kamera durchzuführen.
- Anschließend drohen die Täter, die Aufnahmen zu veröffentlichen oder an Freunde und Familie zu schicken, wenn kein geforderter Geldbetrag gezahlt wird.
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Schutzmaßnahmen:
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von Fremden an.
- Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren.
- Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten.
- Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
- Halten Sie Betriebs- und Virenschutzsysteme auf Ihren Geräten auf dem aktuellen Stand.
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Was tun, wenn Sie erpresst werden?:
- Überweisen Sie kein Geld.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Kontaktieren Sie den Betreiber der Webseite, auf der das Bildmaterial veröffentlicht wurde, und veranlassen Sie die Löschung
Bei der Taskforce Cybercrime in der zentralen Kriminalinspektion Braunschweig gehen bis zu 20 Fälle in der Woche ein, schätzt ein Ermittler. Die polizeiliche Kriminalstatistik zählt unter “Erpressung auf sexueller Grundlage” mehrere tausend Fälle für 2023 auf, dort fließen allerdings auch noch andere Straftaten mit ein.