Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)

Das Selbstbestimmungsgesetz tritt in zwei Stufen in Kraft.
Ab dem 1. August können Bürger eine Erklärung zur Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen beim Standesamt anmelden.
Am 1. November 2024 löst das Selbstbestimmungsgesetz dann das Transsexuellengesetz ab.
Worum geht es beim SBGG?
Das Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG) bringt wesentliche Änderungen und Regelungen für trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen in Deutschland, sowie spezielle Regelungen für Kinder:
- Einfacherer Prozess zur Änderung des Geschlechtseintrags:
- Aufhebung des Transsexuellengesetzes:
- Das SBGG ersetzt das Transsexuellengesetz (TSG) von 1980, das als entwürdigend und veraltet empfunden wurde (BMFSFJ).
- Keine medizinischen Maßnahmen:
- Das Gesetz regelt ausschließlich die Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen und umfasst keine Regelungen zu geschlechtsangleichenden medizinischen Maßnahmen (BMFSFJ).
Regelungen für Kinder:
- Kinder bis 14 Jahre:
- Für Kinder unter 14 Jahren können die Sorgeberechtigten (meist die Eltern) die Erklärung zur Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen abgeben (BMFSFJ).
- Kinder ab 14 Jahren:
- Jugendliche ab 14 Jahren können die Erklärung selbst abgeben, benötigen dafür jedoch die Zustimmung ihrer Sorgeberechtigten. Wenn die Sorgeberechtigten nicht zustimmen, kann das Familiengericht diese Zustimmung ersetzen, wenn dies dem Kindeswohl entspricht (BMFSFJ).
Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass auch Minderjährige entsprechend ihrer geschlechtlichen Identität im Personenstandsregister geführt werden können, unter Berücksichtigung des Schutzes und der Verantwortung der Sorgeberechtigten.
Weitere Details auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hier.
Pubertätsblocker, die zur Behandlung von Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie eingesetzt werden, haben sowohl potenzielle Vorteile als auch Risiken, die derzeit intensiv erforscht werden.
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Fertilitätsprobleme und Hodenatrophie: Eine Studie der Mayo Clinic aus dem Jahr 2024 fand Hinweise darauf, dass Jungen, die Pubertätsblocker nehmen, möglicherweise irreversible Schäden an den Hoden erleiden könnten. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Die Studie zeigte bei einigen Jungen, die Pubertätsblocker eingenommen hatten, Anomalien in der Entwicklung der Hoden (National Catholic Register).
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Knochenentwicklung: Pubertätsblocker können die Stärkung der Knochen, die normalerweise während der Pubertät auftritt, einschränken. Dies wurde in mehreren Studien festgestellt, die zeigen, dass die Knochendichte bei Jugendlichen, die diese Medikamente einnehmen, beeinträchtigt sein kann (Home).
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Psychische Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden: Es gibt gemischte Ergebnisse darüber, ob Pubertätsblocker die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von Jugendlichen verbessern. Einige Studien und systematische Übersichten haben festgestellt, dass es an hochwertiger Forschung fehlt, um klare Schlussfolgerungen zu ziehen. Es besteht Einigkeit darüber, dass mehr hochwertige, langfristige Forschung erforderlich ist, um die genauen Auswirkungen dieser Behandlungen zu verstehen (BMJ Pediatrics) (Home).
Vorteile und Reversibilität:
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Reversibilität der Effekte: Einige Studien unterstützen die Vorstellung, dass die Effekte von Pubertätsblockern reversibel sind, wenn die Behandlung rechtzeitig abgesetzt wird. Dies bedeutet, dass die normale Pubertätsentwicklung wieder einsetzen kann, sobald die Medikamente abgesetzt werden (Default).
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Zeit zur Geschlechtsidentitätsfindung: Pubertätsblocker können Jugendlichen Zeit geben, ihre Geschlechtsidentität zu erkunden, ohne die sekundären Geschlechtsmerkmale der ungewünschten Pubertät zu durchlaufen. Dies kann helfen, psychische Belastungen während dieser Findungsphase zu verringern (National Catholic Register).
Viele Experten empfehlen, dass Entscheidungen über die Verwendung von Pubertätsblockern im Rahmen eines multidisziplinären Ansatzes getroffen werden sollten. Dabei sollten Gesundheitsdienstleister, Psychologen und andere Fachleute gemeinsam mit den Jugendlichen und ihren Familien die möglichen Risiken und Vorteile abwägen (Home).
Geschlechtsumwandlungen nach der Einnahme von Pubertätsblockern sind mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken und Folgeerscheinungen verbunden.
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Komplikationen bei Geschlechtsumwandlungsoperationen:
- Bei der männlich-zu-weiblich Genitaloperation (Vaginoplastik) gibt es erhebliche Risiken, einschließlich der Entwicklung von Fisteln, Stenosen (abnormale Verengungen), Nekrosen (Gewebetod) und Prolapsen (Vorfall von Organen). Studien zeigen, dass etwa 32,5% der Operationen Komplikationen aufweisen und bis zu 21,7% der Fälle eine Nachoperation erfordern (Stats For Gender) (Stats For Gender).
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Langfristige Gesundheitsrisiken:
- Langfristige Studien, insbesondere aus Schweden, haben gezeigt, dass Personen, die eine Geschlechtsumwandlung durchlaufen haben, ein deutlich erhöhtes Risiko für Selbstmord und andere gesundheitliche Probleme haben. Zum Beispiel ist die Suizidrate unter diesen Personen bis zu 19-mal höher als in der allgemeinen Bevölkerung (SpringerLink).
- Zudem zeigen Berichte hohe Raten an Depressionen, Angstzuständen, Substanzmissbrauch, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sexuell übertragbaren Krankheiten unter Erwachsenen, die eine Geschlechtsumwandlung durchlaufen haben (SpringerLink).
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Auswirkungen von Pubertätsblockern:
- Pubertätsblocker können die Knochendichte negativ beeinflussen, da sie die normale Pubertätsentwicklung und damit die Stärkung der Knochen behindern (Home).
- Es gibt auch Hinweise darauf, dass Pubertätsblocker die Fertilität beeinträchtigen können. Studien zeigen, dass Jungen, die Pubertätsblocker einnehmen, Anomalien in der Entwicklung der Hoden aufweisen können, was langfristige Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit haben könnte (National Catholic Register).
Während einige Studien darauf hinweisen, dass die Geschlechtsumwandlung bei einigen Menschen das psychische Wohlbefinden verbessern kann, fehlen überzeugende Beweise für dauerhafte Verbesserungen in wichtigen Bereichen der psychischen Gesundheit, wie Depressionen, Angstzustände und allgemeines psychosoziales Funktionieren. Systematische Überprüfungen haben festgestellt, dass die verfügbaren Studien oft methodologische Schwächen aufweisen und daher keine verlässlichen Schlussfolgerungen zulassen (SpringerLink) (Stats For Gender).
Gesundheitliche Risiken und Erfahrungen im Ausland:
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Komplikationen und Langzeitrisiken: Studien und Berichte aus Großbritannien zeigen, dass Geschlechtsumwandlungsoperationen und die Einnahme von Pubertätsblockern mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden sein können. Zu den dokumentierten Komplikationen bei Operationen gehören Fisteln, Stenosen, Nekrosen und Prolapse. Es wurde berichtet, dass etwa 32,5% der Operationen Komplikationen haben und bis zu 21,7% Nachoperationen erfordern (Stats For Gender) (Stats For Gender).
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Psychische Gesundheit: Langfristige Studien, insbesondere in Schweden, haben gezeigt, dass Personen, die eine Geschlechtsumwandlung durchlaufen haben, eine deutlich höhere Rate an Selbstmord und anderen psychischen Problemen aufweisen. Eine bekannte schwedische Studie berichtete, dass die Suizidrate unter diesen Personen bis zu 19-mal höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung (SpringerLink).
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Regulatorische Änderungen: Die NHS (National Health Service) hat das Modell der „affirmativen“ Pflege abgeschafft und den Ansatz geändert, um eine breitere klinische Perspektive zu berücksichtigen. Pubertätsblocker werden nun nur noch im Rahmen formaler Forschungsprojekte verschrieben, da die Langzeitrisiken dieser Behandlungen als weitgehend unbekannt gelten (SEGM Healthcare) (SEGM Healthcare).
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Erfahrungen und Anpassungen: Es gibt gemischte Erfahrungen mit den Ergebnissen der medizinischen Geschlechtsangleichung. Während einige Personen positive Veränderungen berichten, gibt es keine überzeugenden Beweise für dauerhafte Verbesserungen der psychischen Gesundheit bei allen behandelten Personen. Die Qualität der verfügbaren Beweise wird oft als unzureichend bewertet, und es gibt Aufrufe für weitere hochwertige Forschung, um die langfristigen Auswirkungen besser zu verstehen (SpringerLink) (Stats For Gender).
In Großbritannien zeigt sich, dass die Praxis der medizinischen Geschlechtsangleichung nach der Einnahme von Pubertätsblockern sorgfältig geprüft und angepasst wurde, um die potenziellen Risiken zu minimieren und die Gesundheit der Betroffenen besser zu schützen. Es bleibt jedoch ein erheblicher Bedarf an weiterer Forschung, um die langfristigen Auswirkungen dieser Behandlungen vollständig zu verstehen und evidenzbasierte Richtlinien zu entwickeln.
Weitere Details und aktuelle Informationen können auf den Webseiten der NHS und der SEGM nachgelesen werden.