TikTok und Datenschutz
Themenübersicht
TikTok – Diskussion in Deutschland
In Deutschland gibt es aktuell eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit der beliebten Kurzvideo-App TikTok.
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US-Entscheidung und deutsche Debatte: Die US-Regierung erwägt ein Verbot von TikTok, sollte es ein rein chinesisches Unternehmen bleiben. Dies hat auch Politiker in Deutschland auf den Plan gerufen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat jedoch betont, dass es in Deutschland keine Grundlage für ein generelles Verbot der App gebe. Sie betont, dass man verstärkt darüber aufklären müsse, dass TikTok eine Firma sei, bei der “die Daten natürlich abfließen können” 1.
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Risiken und Bedenken: Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht erhebliche Risiken bei der Verwendung von TikTok. Es geht sowohl um den Umfang gesammelter Daten als auch um Möglichkeiten staatlicher Einflussnahme. TikTok steht zunehmend unter politischem Druck, da die Plattform zum chinesischen Bytedance-Konzern gehört 2.
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Transparenz und Datenschutz: TikTok versucht, Bedenken durch Versprechen von mehr Transparenz auszuräumen. Daten europäischer Nutzer sollen in drei Rechenzentren in Europa gespeichert werden. Das Unternehmen betont, nie Datenanfragen von der chinesischen Regierung erhalten zu haben und diesen auch nicht nachzukommen 3.
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Internationale Lage: TikTok ist die einzige erfolgreiche Online-Plattform im Westen, die nicht aus den USA stammt. In den USA, Kanada und Großbritannien ist die App auf Dienst-Handys von Regierungsmitarbeitern verboten. Auch die EU-Kommission hat TikTok im Visier 3
Die Debatte Robert Habeck bei Markus Lanz
Habeck warnte vor China, machte aber auch klar, dass Deutschland, dass die Welt China braucht. „Wir brauchen China auch im Konzert der Länder, die versuchen, auf Russland einzuwirken.“ Decoupling – also sich ökonomisch von China zu entkoppeln – funktioniere nicht, dazu sei das Land zu wichtig. „Aber Naivität verbietet sich.“ Etwa, was chinesische Investitionen in kritische Infrastruktur in Deutschland angehe, die dann manipuliert werden könne, oder die Nutzung von Produkten, mit deren Hilfe China Daten abfließen lassen könne.
„Warum sind Sie dann bei TikTok?“, wollte der Moderator von Habeck wissen, ein chinesischer Dienstleister, von dem die Amerikaner sagen, er sollte komplett verboten werden. „Das ist eine Gratwanderung“, räumte der Politiker ein. „Aber soweit wir wissen, gehen unsere Daten nicht nach China.“ Denn man benutze für TikTok keine Diensthandys. Er habe abwägen müssen.
Wie naiv ist die Aussage von Habeck also?