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Umwelt- und Klimaschutz im Zweijahresgutachten 2024

Arbeitsrecht – Erbrecht - Schulrecht

Umwelt- und Klimaschutz im Zweijahresgutachten 2024

CO2 aus fossilen Energie

Das Zweijahresgutachten 2024 des Expertenrats für Klimafragen analysiert die Fortschritte und Herausforderungen der Klimapolitik in Deutschland. Dabei wird untersucht, wie sich die Treibhausgasemissionen entwickelt haben, welche Maßnahmen wirksam waren und welche Bereiche weiter Handlungsbedarf haben.

Hier kann das vollständige Gutachten heruntergeladen werden: Download Gutachten

Das Thema Weißer oder Natürlicher Wasserstoff findet sich nicht in dem Gutachten.

Dazu mehr unter: Weißer Wasserstoff: Die Zukunft der Energieversorgung?

 

Hauptinhalte des Gutachtens

Entwicklung der CO₂-Emissionen

Zwischen 2021 und 2023 sind die Gesamtemissionen Deutschlands um rund 11,7 % gesunken. Dies ist vor allem auf die schwächelnde Wirtschaft, steigende Energiepreise und eine zunehmende Effizienzsteigerung zurückzuführen​. Besonders in der Industrie und Energiewirtschaft gab es Reduktionen, während der Verkehrssektor weiterhin hohe Emissionen verzeichnet​.

Die Rolle der Kernenergie und deren Auswirkungen

Deutschland hat im Jahr 2023 seinen endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen. Dies hatte einen direkten Einfluss auf den Energiemix: Während der Anteil erneuerbarer Energien auf etwa 20 % gestiegen ist, hat der vermehrte Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas zu temporären Emissionssteigerungen beigetragen​.

Befürworter der Kernenergie argumentieren, dass der Atomausstieg kontraproduktiv war, da Kernkraftwerke emissionsfreien Strom produzieren und die Abhängigkeit von fossilen Energien reduziert hätten. Kritiker hingegen verweisen auf Sicherheitsrisiken und ungelöste Entsorgungsprobleme.

Langfristig setzt Deutschland auf eine vollständige Dekarbonisierung der Stromproduktion durch den Ausbau erneuerbarer Energien, den Einsatz von Speichersystemen und Wasserstofftechnologien. Allerdings zeigt sich, dass der schnelle Umstieg ohne Kernenergie mit Herausforderungen verbunden ist, insbesondere in der Versorgungssicherheit und Netzstabilität​.

Verkehrssektor: Emissionen weiterhin hoch

Trotz der gesamtgesellschaftlichen Bemühungen um Emissionsreduktionen ist der Verkehrssektor einer der problematischsten Bereiche. Im Zeitraum 2021 bis 2023 sind die Emissionen sogar leicht gestiegen​. Gründe dafür sind:

  • Hohe Zulassungszahlen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren
  • Unzureichender Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos
  • Hohe Preise für Elektromobilität und alternative Antriebe​

Das Gutachten weist darauf hin, dass drastischere Maßnahmen erforderlich sind, um den Verkehrssektor mit den Klimazielen in Einklang zu bringen. Dazu gehören höhere CO₂-Preise im Verkehr, Subventionen für emissionsarme Fahrzeuge und ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs​.

Deindustrialisierung als Faktor zur CO₂-Minderung

Ein besonders brisantes Thema ist die Rolle der Deindustrialisierung bei der Reduzierung von Emissionen. Das Gutachten zeigt, dass der Rückgang in der energieintensiven Industrie maßgeblich zur Emissionsminderung beigetragen hat​.

Während die Verlagerung von Industrieproduktion ins Ausland kurzfristig die deutschen Emissionen senkt, führt sie global nicht zwangsläufig zu einer Reduktion, sondern möglicherweise zu einer Verlagerung der Emissionen (Carbon Leakage). Das Gutachten weist darauf hin, dass eine nachhaltige Emissionsminderung nur durch Innovation, Effizienzsteigerung und den Einsatz klimafreundlicher Technologien erreicht werden kann​.

Fazit

Das Zweijahresgutachten 2024 zeigt, dass Deutschland Fortschritte in der Emissionsminderung gemacht hat, aber weiterhin große Herausforderungen bestehen. Während die Reduktion in der Energiewirtschaft und Industrie voranschreitet, bleibt der Verkehrssektor eine große Baustelle.

Die Abschaltung der Kernkraftwerke und die Deindustrialisierung haben unmittelbare Auswirkungen auf den CO₂-Ausstoß. Langfristig muss Deutschland einen ausgewogenen Pfad finden, um Wirtschaft, Versorgungssicherheit und Klimaschutz in Einklang zu bringen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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